Mit der Installation ‚Immer weiter. Frühling als Zustand’ rückte Oliver Blomeier den Frühling in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Die Schönheit blühender Apfelbäume und deren Botschaft des eingetretenen Frühlings und den Wunsch diesen Moment zu intensivieren und verlängern, war Anlass einer Reise von Oliver Blomeier durch den Süden Europas. Dem nordwärts wandernden Frühling und der sich verschiebenden ‚Front’ der blühenden Apfelbäume folgte der Künstler mit seinem Rad. In der Ausstellung waren Fragmente dieser Reise, die im Süden Portugals begann und in Frankreich endete, zu sehen. Eine am Lenker des Rads angebrachte Super 8 Kamera zeichnete Bilder der Reise auf, die Oliver Blomeier in eine begehbare Installation übersetzte.
Oliver Blomeier (*1969) setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit unter anderem kritisch mit Ökonomie und Technik auseinander. Es entstehen dabei Objekte, Installationen, Videos und Performances die von einer Begeisterung für ‚low tech’ Materialien und analogen Speichermedien zeugen. So wird zum Beispiel ein Plattenspieler seiner ursprünglichen Funktion entledigt und einem neuen festgelegten Zweck unterworfen, der sich einer kommerziellen Nutzung zwar entzieht, diesen aber gleichwohl mitthematisiert. Die gesellschaftliche Konnotierung und den kommerziellen Verwertungszusammenhang von Musik im Allgemeinen, die Schallplatte als Speichermedium oder Schreibmaschinen als Musikinstrument im Speziellen, sind von Interesse für Oliver Blomeier. Auffallend ist ein, der technischen Entwicklung entgegen gesetztes Interesse: Der Weg führt von der CD zur Schallplatte, vom PC zur Schreibmaschine und von der Digitalkamera zur Super 8.