Erik Dettwiler zeigt mit »Dall'altra Parte della Luna« Fotografien, die er in Rom und Bukarest aufgenommen hat. Die Bilder kommentieren ein Spektrum zwischen den Rändern und Zentren der beiden Städte Erik Dettwiler beobachtet die Werbung, die Spuren Einzelner und ironisiert das Machtgebaren von Kapital und Politik. Er hinterfragt und erzählt von sowohl Alltäglichem als auch kulturell bedingten Gegebenheiten. Seine Bilder bewegen sich zwischen der Politischen und der Privaten Sphäre.
Die Ausstellung konfrontierte Gegensätze die so gegensätzlich nicht sind. Rom oder Bukarest? Die Zuordnung der einzelnen Bilder ist auf den ersten Blick nicht ersichtlich, denn das heutige Rumänien und seine lateinisch geprägte Kultur gehen auf einen römischen Feldzug zurück, worauf diese Gegend im Jahre 106 eine römische Provinz wurde. Im Zuge der politischen Umgestaltung am Ende des 20. Jahrhunderts und den damit einhergehenden nationalistischen Strömungen in Rumänien, wird wieder vermehrt auf die 'Verwandtschaft' der Sprachen und die Nähe zur Kultur des 'Westens' hingewiesen. So findet sich in vielen Straßenszenen und Platzgestaltungen Rumäniens die berühmte säugende 'römische Wölfin' als Zeugin wieder.
Rom hat den Okzident entscheidend mitgeprägt und die Grundwerte des heutigen Europas mitdefiniert. Bukarest im Gegensatz dazu ist die, am östlichen Rande Europas gelegene, Metropole Rumäniens, die ihre kommunistische Vergangenheit abzustreifen versucht um sich in den Kanon der Europäischen Gemeinschaft einzuordnen. Wo Rom sich über seine Geschichte definiert, so sinniert Bukarest über seinen Platz in der Zukunft.
Die Cargo Bar bildet eine lebendige urbane Kulisse für die in der Aesthetik einer Wandzeitung präsentierten Bilder, die meist in losen Gruppen über den gesamten Barraum verteilt sind.
Erik Dettwiler (1970* in Helsinki) lebt und arbeitet in Zürich und Rom. Seit 1998 hat Erik Dettwiler zahlreiche Einzelausstellungen realisiert und war in vielen Gruppenausstellungen vertreten, unter Anderem bei Emanuel Tschumi in Basel, dem Kabinett und Kunstmuseum in Bern, bei Bernhard Bischoff in Thun oder an der Viper in Luzern und später in Basel. Erik Dettwilers Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet und ist in öffentlichen Sammlungen vertreten (Bern, Thun, Zürich, Biel). Erik Dettwiler arbeitet vorwiegend mit den Medien Fotografie und Video. Bei seinen verschiedenen Auslandaufenthalten - in New York, Kiev, auf dem Balkan und jüngst in Rom und Bukarest - hat Dettwiler Arbeiten entwickelt, die nicht ein einheitliches Bild, sondern verschiedene Sichten und Geschichten einer Stadt aufzeigen und erzählen.