Das Projekt /unheard_soundscape/
befasst sich mit der Vertonung von
dynamischen, digitalen Messdaten,
welche beeinfl usst durch die
Bevölkerung und das natürliche
Geschehen in der Metropolitan Region
Basel fl uktuieren und uns vorwiegend
auf digitalem Wege erreichen. Diese
Messwerte werden jedoch vom einzelnen
Individuum nicht bewusst beeinfl usst
und wahrgenommen. /unheard _
soundscape/ wandelt diese digitalen
Werte in eine in Echtzeit generative
synthetische Klanglandschaft um und
macht sie auf diese Weise erfahrbar.
Diese virtuell, digitale, synthetische
Soundscape will dem Zuhörer ein
Gefühl für die Befi ndlichkeit der
Metropolitan Region intuitiv vermitteln
und das Bewusstein für die Metropolitan
Region als dynamischer Organismus
schärfen. Die Soundscape soll auch
als ein diagnostisches Instrument ihren
gebrauch fi nden und dem präzisen
Zuhörer genaue qualitative und
quantitative Aussagen betreffend der
Befi ndlichkeit der Metropolitan Region
erlauben. In eine Installation umgesetzt
bietet die /unheard_soundscape/ ein
BenutzerInterface, mittels welchem der
Zuhörer Hintergrundinformationen über
das Diplomprojekt und die Thematik
abrufen kann. Des weiteren kann über
das Interface auf archivierte bereits
vergangene Tage zurückgegriffen
werden, damit ein direkter Vergleich
entsteht. Ebenfalls miteinbezogen wird
die nähere Umgebung der Soundscape,
sie soll als eine weitere Komponente
die Klanglandschaft bereichern und
die direkte Verortung symbolisieren.
Der oder die Zuhörer sollen akustisch
eintauchen und Metrobasel mit seinen
vegetativen Daten immersiv miterleben.
Zum momentanen Zeitpunkt gehen wir
davon aus, dass /unheard soundscape/
in Form einer Installation realisiert
wird. Als Fallback Szenario wird eine
Webseite erstellt welche diese Daten,
zeitlich unbegrenzt, in Form einer
Soundscape und Archiv erfahrbar
machen.
Soundscape:
Vision:
Die meisten Soundscapes wie Soundmaps oder Soundwalks präsentieren dem Zuhörer eine defi nierte Örtlichkeit, die sie auditiv auf eine genau parametrisierte Realität/Ortsbeschreibung werfen.
Natürlich wird so das Gehör sensibilisiert und die auditive Wahrnehmungs gefördert, aber ein zwitscherndes Rotkehlchen wird auch beim grössten Bemühen subjektiv zu hören , nicht wie ein wütender Elefant tönen.
Aber genau dieser Sachverhalt scheint
uns untersuchenswert: dem Individuum
die Möglichkeit zu geben existierende
Umweltgeräusche und fortlaufende
Prozessdaten auf spielerische Art zu
erfassen. Weshalb die Soundscape
in einem kreativen Prozess gestaltet
werden soll, der dem Künstler
Freiraum zur Eigeninterpretation und
selbständigen Gewichtung der Daten
zwischeneinander lässt und somit die
Vielschichtigkeit des zu untersuchenden
Objekts ,der urbanen Soundscape bzw
dem Organismus Stadt und deren in ihr
verorteten Vielzahl von Individuen und
ihrer Aktivitäten im Moment, darstellt.
Die Soundscape, die also normalerweise
die Klangereignisse fast schon
potenziert, wie sie ein Schalldämpfer in
einer Maschine minimiert, soll in diesem
Projekt eher ein Stimmungsbild (Mood)
aufgrund von Messwerten darstellen.
So stellt sich die Frage was macht so
eine Soundscape aus, die weder nach
Vogelstimmen, Biosounds,
Ethnomusik, oder übereinandergeschnittener
Soundeffekte tönen soll, in
der musische Aspekte hervorgehoben
werden und auch maschinelles,
technisches Klicken und Knistern
dass sich mehr oder weniger, je nach
Datenmenge, zum Rhythmus bzw.
Gerumpel ergänzt, nervös piepsenden
Computertönen oder sich überufernde
Sphärenebenen, die sich schliesslich
in einen gemeinsames Störgeräusch
ergiessen, nicht das Ziel sind.
Trotzdem soll dem Designer in seiner
Perspektive auf das Thema seines
„Pulse of The city“, die nötige Freiheit
gewährt werden, um durch
Zusammenspiel von Rhythmus und
Melodie die musikalischen Soundscape
zu formieren, obwohl es natürlich auch
keine Filmmusik werden soll. So scheint
der richtige Ansatz, eine Kombination
aller Möglichkeiten zu sein.
Um den Designern der Soundscape
einen Hilfe geben zu können auf ihrer
Suche,zeigt dieses Minidossier mit
den Beispielen einen Ausschnitt aus
der Soundscape verwandten bzw. ihr
zugrundeliegenden Produktionsvielfalt
der Musikgeschichte auf und versucht
gleichzeitig die Gewichtung dieser
innerhalb des Projektes zu begründen.