„Zwischen Fjorden, Korden & Existenz Sorgen“ Das ist der Jazz, vor dem uns unsere Eltern immer gewarnt haben. Ungekämmt und schmuddelig kommt er daher, klingt dissonant, schräg, kratzbürstig und streift durch die Hinterhöfe zwischen Mülltonnen und stinkenden Gullis herum. Aber HÅGAR offenbart uns auf seinen Raubzügen durch die Clublandschaft auch eine lyrische und verträumte Seite. Die Crew um den Norweger Karl Ivar Refseth (vib) setzt sich aus dem Schweizer Andreas Waelti (kb) & dem Deutschen Tobias Backhaus (dr) zusammen. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Nationalitäten wird hier zu einem mitreissenden Strom, dem man sich nicht entziehen kann. Die Eigenkompositionen bewegen sich oft in freieren Gewässern, welche aber durch ihre abwechslungsreichen Arrangements und das kreischende Gruppenspiel auffallen. Sie sind eine Band von Verwirrspielern, die dem Hörer mit grossem Spass Fallen stellen und lustvoll zerstören, was sie gerade noch hingebungsvoll aufgebaut haben. Es klingt wie ein Ruf nach Freiheit, wie ein Bekenntnis zum Unbändigen der Phantasie. Die Stücke werden immer wieder neu interpretiert, und dabei schlachten die Drei alles aus, was ihnen über den Weg läuft. Spannend und innovationsfreudig spielen sie sich in ihren Film und lassen uns mühelos daran teilhaben.