womit er bei der heimischen Familienkapelle musizierte. Obschon zuhause fast ausschliesslich Schweizer Folklore gespielt wurde, entdeckte Jakob über die DRS3 Hitparade bald auch den üblichen Teenager Kram. Vorlieben zu Hiphop, Funk und Electro kristallisierten sich schnell heraus, Technics Plattenspieler mussten her und plötzlich war musizieren in einer Band nicht mehr so aktuell. Intensives Scratch-Training und Einüben ausgefeilter Mixtechniken war angesagt, erste DJ Auftritte liessen nicht lange auf sich warten.
Um näher am Geschehen zu sein, war ein Umzug nach Bern in die erste eigene Wohnung unabdingbar. Während sich der junge Stoller noch zum Elektroniker ausbilden liess, engagierte er sich in der Freizeit bereits aktiv an verschiedenen Jugend- und Kulturprojekten, was ihm wiederum zu wertvollen Kontakten verhalf. So äusserte sich Jakobs Umtriebigkeit im Mitwirken bei zwei Bands (Dr. Heribert und 3M), der redaktionellen Leitung der wöchentlichen Sendung „Zur Lage des Planeten“ auf Radio Rabe und dem gelegentlichen Veranstalten von Parties in verschiedenen Berner Lokalitäten (Dachstock, Dampfzentrale, Wasserwerk, Bierhübeli oder Du Nord). Ausserdem war er und ist teilweise immer noch, bei Electro_Shox, Future Sounds of Jazz, Random Acoustics und Electric Boogaloo involviert. Mit seinem Einsatz für die Ausgehgazette „Bewegungsmelder“ ergab sich bei Rabe ein zweites Sendungsfenster, welches erst „BM Radio“ hiess und später in „wellenSitten“ umgetauft wurde. Diese Sendung wird immer noch regelmässig ausgestrahlt und ist mit Abstand die progressivste Musiksendung auf dem Berner Äther.
Inzwischen erweiterte Ramax sein Repertoire auf nahezu alle Spielarten der modernen Tanzmusik. Sei es House, Techno, Breakbeats oder Drum & Bass, all dies musste in seiner Plattenkiste Platz finden. Es folgten DJ Auftritte neben Bekanntheiten wie A Guy Called Gerald, Bauchklang, Lee Scratch Perry, The Young Gods, X-ecutioners oder Moonstar, wie auch einige kleine Auslandtourneen in der Tschechischen Republik, Deutschland, England und Belgien.
Als gelernter Elektroniker und Vollblutmusiker war Jakob selbstverständlich immer am Produktionsprozess von Musik interessiert, besonders wenn diese aus kleinen Maschinen generiert wurde. Eine schnelle Auffassungsgabe gepaart mit technischem Wissen ermöglichte ihm innert kürzester Zeit mit Sampler, Synthesizer und entsprechender Computersoftware umzugehen. Resultate waren Produktions- und Projektarbeiten für die bereits erwähnte Band 3M und den Kinderzirkus Bombonelli, wie auch Liveauftritte.
Nach diesen ersten Gehversuchen erschien unter dem Namen Jakob der erste Track auf der CCC Compilation, einer Bestandesaufnahme Schweizer Elektronikmusiker. Unter demselben Pseudonym folgte mit der „Strohwitwer EP“ kurz darauf eine eigene Schallplatte auf dem Zürcher Label Meadow Records. Beim decibel.dj Remix Contest wurde seine Überarbeitung des Hank Shizzoe Tracks „Happy Man“ aus 400 anderen ausgewählt und fand Platz auf dem dazugehörigen CD Sampler. Als äusserst erfolgreich erwies sich auch der Song „Sunshine“ von the Sign and the Opposite, wo Jakob als Coproduzent fungierte und dessen Video öfters über die Schweizer Bildschirme flimmert. Ein weiterer Remix für das Berner Duo Filewile rundete die Veröffentlichungsreihe einstweilen ab. Jetzt geht’s erstmal vom Keller auf die Bühne, denn zurzeit arbeitet Jakob Stoller zusammen mit Daniel Wihler vom Inzec Label an einem gemeinsamen Live Act.