„Dream up“ – a collection of songs from the early years
Patty Moon: vocals, piano
Tobias Schwab: bass, bass, reed organ, clarinet, guitar,
accordion, drums, percussion, music box
David Neuffer: cello
Christian Simon: flugelhorn, trumpet
Kino für die Ohren
Ginge es nach den Reaktionen der Presse gehörte Patty Moon spätestens nach ihrem letztjährigen Album „Lost In Your Head“ zu jenen international erfolgreichen Künstlern, die sich gekonnt zwischen tiefgründiger Singer/Songwriter-Ästhetik und Pop-Eingängigkeit positionieren. Der „Stern“ bezeichnete die Produktion als „magisches Album“, das Magazin „Audio“ zeigte sich vom „filigranen Folk-Pop“ begeistert und der Kritiker der „Jazzthetik“ beschrieb „Lost In Your Head“ als „ein echtes Gesamtkunstwerk.“
Knapp ein Jahr nach dem vielfach gefeierten Album präsentiert Patty Moon nun eine neue CD, die sich mehr denn je auf warme, kammermusikalische Klänge konzentriert. Umso stärker wirkt die lyrische Ausdruckskraft der Sängerin, Autorin und Komponistin Patty Moon und ihres musikalischen Langzeit-Partners Tobias Schwab. Während Schwab die Arrangements früher gerne mal mit elektronischen Effekten anreicherte und akribisch ausfeilte klingen die Songs von „Dream Up“ wie eine akustische Hinwendung zur Natur, die Patty Moon auch im realen Leben so liebt. Damit keine Missverständnisse aufkommen: es geht hier nicht um Lagerfeuerromantik und Wandergitarren. Vielmehr vereinen sich Patty Moons stimmungsvolle Klaviermotive mit nuancierten Einsätzen von Klarinette oder Cello, Blasebalg-Orgel oder Trompete. Multiinstrumentalist Schwab setzt zuweilen mit dezenter Perkussion oder pointiertem Schlagzeug rhythmische Akzente, in anderen Passagen wecken Akkordeon und Walzer-Takt Erinnerungen an Jahrmarkt Atmosphäre. Der Titel des Mini-Albums „Dream Up“ ist Programm. Musik und Arrangements der sieben hintergründigen Songs wirken mal traumverloren, mal wie suggestive Soundtracks zu französischen Spielfilmen. Patty Moons klarer, lockender Gesang changiert zwischen Intensität und unpathetischer Erzählkunst, stets darauf bedacht, die romantische Ausstrahlung vor dem Abkippen in Kitsch zu schützen. Wer sich auf die bildhafte Poesie der Sängerin einlässt lernt eine Gedankenwelt kennen, die um die Schattenseiten des Daseins weiß. Doch selbst in dunklen Momenten vermeidet Patty Moon jede melodramatische Lamoryanz. Zuweilen weht mehr als nur ein Hauch von Melancholie durch manche Songs. Letztlich bewahrt sich Patty Moon aber einen leisen, lebensbejahenden Optimismus.
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