Wie die Geier machen sich die Herren des "Ghost Town Trio"
über die Sklelette der vergessenen Hits her, um sie ins Land ihrer Interpretationen und Improvisationen zu entführen.Die akustischen Geister aus verflossenen Zeiten werden wieder zum Leben erweckt. Das Trio plündert die ganze Bandbreite der Popmusik und schreckt vor keiner Ästethik zurück.
So erscheinen die Echos der Songs knöchern, abgesumpft bluesig oder erleuchten in einem unerwarteten Licht. Und wenn auch der Gesang fehlt, so lassen sie immernoch die Herzen jeder Dorfschönheit schmelzen und erweichen die Seele jedes Cowboys.
Dass sich jüngere Jazzmusiker und Improvisatoren in ihren Teenages nicht nur mit Jazzstandards beschäftigen, ist nichts Neues. Wie hungrige Geier machen sich die Herren des «GHOTS TOWN TRIOS» frisch ans Werk und fallen über die Songs von damals her, um sie ins Land der Improvisation und freien Interpretation zu entführen. Manchmal klingt’s abgesumpft bluesig oder abgespeckt knöchern, abgerockt wird sowieso. Die Idee erlaubt es, die ganze Fülle der Popmusik zu plündern. Es müssen nicht immer nur Beatles-Klassiker sein. Denn wie oft haben sich die jungen Musikaficionados an einer Strandbar – nebst Sand im Bier – über zu laute Technotracks genervt? Das “GHOST TOWN TRIO” dreht den Spiess um und zeigt, dass es auch hörbar geht. Als Echo, als Nachtrag oder Nachschlag – oder eben als Dessert. Im schlimmsten Fall droht die Verbannung in die Wüste – dorthin, wo das Unerhörte vor der Verwesung gerettet wird.