Wer immer meint, dass der Krautrock nicht mehr existent ist – Jan Frisch beweist mit
seinem Projekt AUA AUA, dass dem nicht so ist. Eine krude, eine spannende Mischung aus
Klängen, Genres, Verrücktheiten und subtil-kryptischen Textzeilen bietet “Alles gut”, mal jazzy,
mal purer (Kraut-)Rock, dann wieder ein bisschen EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN. Aber durchaus
auch mal hitverdächtig poppiger Singer/Songwritersound wie beim Titeltrack. Dabei wirkt das
Album als Gesamtkunstwerk, nicht als Summe einzelner Teile, nie langweilig, immer wieder
fordernd und herausfordernd, kratzig, seltsam, verschnörkelt, unnahbar und kuschelig. Man
muss schon etwas Platz im Kopf mitbringen, um all die kleinen Wunderlichkeiten, die “Alles
gut” bietet, auch würdigen zu können, was manchmal doch recht anstrengend, ja
schmerzhaft sein kann (AUA AUA eben!). Ein einziges Sound- und Gedankengewitter, das
über dem Hörer darnieder geht, ihn aber nicht bedröppelt stehen lässt, sondern auf eine
besondere Weise erfrischt und bereichert. Ein seltsames, doch wertvolles Kleinod der
aktuellen Musikszene, wie man wohl so schnell kein zweites finden dürfte. Drauf einlassen.
Meine Empfehlung.