Felix Stern’s Arbeiten in seinem „Stamps“-Projekt, die sich in der Nähe der „Pop Art“ ansiedeln, entstehen durch die multiple Wiederverwendung und Anordnung von Briefmarken und der Schaffung einer neuen Identität. Die überraschenden Resultate spielen zum Teil mit dem Thema der eingesetzten Briefmarken, oder die Marken werden einfach als Farbpixel bzw. Fläche verwendet, die optisch mit der Neuinszenierung harmonieren. Die den Menschen faszinierende multiple Sammlung und Darstellung von Gegenständen oder Bildern wird dabei bewusst eingesetzt, um ihre lebhaft-farbige Wirkung zu entfalten.

„Stamps“ ist nicht zuletzt ein Tribut an eine clevere Erfindung, die der Briefmarke zugrunde liegt: Um einen Brief oder ein Paket zu verschicken, muss man im Voraus bezahlen, und zum Beweis der Bezahlung im nationalen und internationalen Postversand werden Briefmarken auf die Fracht geklebt, gestempelt und schliesslich an den Empfänger geliefert. Bei vielen Arbeiten werden gebrauchte Briefmarken verwendet, die ihren Dienst einst getan hatten und abgestempelt sind, was den Arbeiten eine spezielle Patina verleiht.

In absehbarer Zukunft, mit dem technischen Fortschritt, werden wir vermutlich bald das Ende der physischen Briefmarke als faszinierendes Objekt erleben. Ein Objekt, welches Millionen von Menschen sogar sammeln und erhebliche Geldsummen für seltene Stücke bezahlen.